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Zwetschgenschnaps
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Zwetschgenschnaps und Pflaumenschnaps
Zwetschgenschnaps und Pflaumenschnaps zählt durch den Slibowitz, der jahrelang zu billigen Preisen Europa überschwemmt hat, wohl zu den bekanntesten Schnäpsen überhaupt. Der Zuckergehalt beträgt zwischen 6 und 20 %, je nach Zwetschgensorte. Zwetschgen und Pflaumen sollten entgegen der landläufigen Meinung ebenfalls nicht über die Vollreife hinaus am Baum hängen bleiben, sondern bereits zur Vollreife verarbeitet werden. Dies ergibt feines, dezentes Zwetschgen- und Pflaumenwasser und nicht diese vulgär wuchtigen Schnäpse, wie sie von vielen Brennereien immer wieder angeboten werden.
Der Steinanteil bei Zwetschgen und Pflaumen beträgt durchschnittlich 6 %, wobei bei der Verarbeitung darauf zu achten ist, keine Steine zu zerschlagen, um den Anteil an Benzaldehyd und daraus resultierender Blausäure im fertigen Schnaps so gering als möglich zu halten. Hier besteht wieder die Möglichkeit, die Steine vor dem Brennen abzutrennen.
Pflaumen ergeben meist eigene typische Pflaumenschnäpse, die durch einen fruchtigeren Ton als Zwetschgenschnaps gekennzeichnet sind. Bei den Pflaumen ist der Zuckergehalt allerdings bedeutend geringer als bei Zwetschgen, was sich in der Ausbeute bemerkbar macht. Meist spielen Pflaumenschnäpse eine untergeordnete Rolle, da ihr Aroma neben Zwetschgenschnäpsen als dumpfer und weniger fruchtig zu bewerten ist.
Zwetschgen- und Pflaumenschnäpse sind eine aromatisch sehr vielschichtige Gruppe - von zartfruchtig bis blumig breit, mit teilweise intensivem Steingeschmack. Speziell die Hauszwetschge ergibt typische Schnäpse. Aber auch neuere Sorten wie Hanita, Top und Cacaks Schöne ergeben feinaromatische Schnäpse mit deutlich intensivem Fruchtcharakter. Pflaumen zeichnen sich durch sehr zarte, aber doch intensiv schmeckende Destillate aus, die am Gaumen lang anhaltend sind. Vor allem Sorten im Hausgarten, die wirklich vollreif sind, führen zu klaren und aromatischen Zwetschgen- und Pflaumenschnäpsen.