Grappa-Tresterschnaps

Der Tresterschnaps wird im Badischen als der Obstbrand bezeichnet, der in Italien "Grappa" heißt und in Frankreich als "Marc" bezeichnet wird.

Der Rohstoff für diesen bekannten Obstbrand ist für alle drei Schnäpse gleich: Traubenbeerenhäute, -kerne und -stiele, die nach dem Abpressen der Trauben zurückbleiben.

Aus diesem Trester lässt sich vor allem dann ein guter Obstbrand herstellen, wenn die Traubenreste noch frisch sind und den Duft der jeweiligen Weinsorte verbreiten. Der Trester sollte möglichst zügig eingemaischt werden, um diese Aromen auch im Schnaps zu erhalten. Bei Brennen im Kupferkessel trennt ein guter Schnapsbrenner Vorlauf und Nachlauf präzise vom Herzstück, denn nur aus diesem reinsten Teil des Brennvorgangs wird höchste Schnaps-Qualität gewonnen. Bei 78,3 Grad Celsius in der Brennblase ist der Vorlauf beendet, und das gewünschte Äthanol mit den feinen Aromaölen hat sich aus dem Trester gelöst. Die versierten Brennereien brauchen nicht einmal ein Thermometer, um den richtigen Zeitpunkt zu erwischen: Der geübte Schnapsbrenner riecht schon an den aufsteigenden Dämpfen, die aus der Brennblase empor steigen, wann er eingreifen muss.

Bei  nicht sauber getrrenntem Vorlauf würde der Obstbrand nach Aceton riechen, das auch aus Klebstoffen bekannt ist. Bei einer Erhitzung über 80 Grad entwickeln sich Fuselöle, die dem Tresterschnaps einen muffiges Aroma mitgeben würden. Bei der Verkostung ist es klar zu erkennen: Er riecht nach altem Bier oder abgestandenem Tee. Bevor der Obstbrenner den Trester mit Quellwasser auf Trinkstärke bringt und ihn dann filtert, ruht der Trester-Schnaps mindestens einige Monate bis Jahre im Glasballon oder im kleinen Holzfass. In dieser Zeit verliert der junge Trester-Schnaps seinen Schärfe und die Aromen verestern - sie verbinden sich miteinander und bei Lagerung im Holzfass auch noch mit den Holzaromen.

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